Sicher, immerhin ist "Straßenhund" eines der
Schlagworte, wenn es um Spanien und Tierhaltung geht. Allerdings werden
grundsätzlich zwei Arten von Straßenhunden unterschieden:
Wilde Straßenhunde: Diese sind in der Freiheit
geboren und leben in kleinen Rudeln inmitten der Landschaften und Siedlungen.
Sie kennen den Menschen nicht wirklich und meiden ihn auf Grund schlechter
Erfahrungen so gut es geht. Sie übernachten zum Teil in Erdlöchern und suchen
tagsüber Fressbares in der Umgebung. Hier bleibt den Tierschützern keine Wahl,
Einfangen und Vermitteln hätte keinen Zweck, da die Hunde nicht zu sozialisieren
sind. Die Hunde bleiben also "wild".
Nicht wilde Straßenhunde: Ausgesetzt, ausgestoßen
und in sehr seltenen Fällen entlaufen. Solche Tiere kennen den Menschen und
kommen meist freudig auf einen zu. Sie suchen sich auch eher einen Unterschlupf
in Menschennähe und lassen sich leicht einfangen.
Wenn es regnet, sieht man keine Hunde. Sobald es
jedoch aufhört, kommen die Hunde zu den Müllsammelplätzen (Spanien hat keine
Hausmüllabfuhr wie wir). Hier versuchen sie neben unzähligen Katzen, etwas
Futter zu finden. Mit etwas Glück werden Sie von Tierschützern aus der Nähe
gefüttert.
Allen Straßenhunden drohen jedoch mehrere
Gefahren, denn Freiheit ist ein trügerisches Wort. Vom Jäger erschossen, vom
Auto überfahren, von Steinen erschlagen und von giftigem oder verdorbenem
Fressen dahingerafft. Die meisten werden nicht alt.
Ach ja, dann gibt es noch die Straßenhunde, die
man nur für solche hält. Die gehören eigentlich zu einer Finca in der Nähe, nur
dass sich niemand die Mühe macht, mit ihnen Gassi zu gehen. Aber immerhin haben
sie reichlich Auslauf und sehen in der Regel auch gut gefüttert aus. Also bitte
nicht einfach jeden Hund mitnehmen, der auf der Straße rumläuft.
© Bilder und Texte: Alexander M. Ewald;
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